über das Spielen der Traversflöte

Allgemeines

Das Spiel der Traversflöte ist von dem der modernen Böhmflöte sehr verschieden.

  • Der Ansatz muss allgemein viel lockerer sein.
    • in der Tiefe: die Böhmflöte verlangt nach grösserer Lippenspannung, was bei der Travsersflöte angewendet sofort zu falscher Intonation führt (v.a. zu hohe h' und a'). Bei ihr muss die Unterlippe etwas zurückgehen bei gleichzeitig weniger Spannung.
  • Es darf nicht viel Blasdruck angewendet werden. Die Traversflöte ist einfach leiser als die Böhmflöte, ausser vor einem Mikrophon.
  • Tonkorrektur für f' und f'' (und andere): muss sehr nach unten korrigiert werden und kann nicht forte gespielt werden.
  • Tonkorrektur für cis': darf NICHT korrigiert werden, entgegen der Gewohnheit mit den moderen Böhmflöten, die meistens ein massiv zu hohes cis'' haben und damit gewohnheitsmässig nach unten korrigiert werden.
  • Dur- und Mollterzen können leicht korrekt gespielt werden. Generell gilt : b und # können unterschiedloich dargestellt werden.

Haltung, ohne und mit Flöte

Die optimale Voraussetzung für das Spielen der Traversflöte ist eine unangestrengte Haltung bzw. Bewegungsqualität; voll aufgerichtet, durchlässig, ohne mentale Bedrückung. In unserem Kulturkreis wird diese Qualität nicht gefördert und bildet die Ausnahme. Diese Qualität muss (und kann) erarbeitet werden. Hier eine Auswahl von Anregungen, zum Anwenden oder Entwickeln eigener individueller Varianten:

  • Vorbereitung vor dem Spielen: Beispielsweise Affengang (Orang Utans) imitieren: sich in der Wohnung den Türbrüstungen entlang 'hangeln', ohne/ mit gebeugten Knien.
  • Flöte mit beiden Händen in diese Höhe hebend stehen bzw. umhergehen.
  • Flöte auf die linke Schulter neben dem Hals legen. Mit den Armen hoch bleiben.
  • Flöte ansetzen: Kopf nach links, Arme etwas nach rechts.

 Ansatz

  • Ton wählen (2. Register a'' als 3. harmonischer)
  • keine Atemstütze 'auf Vorrat'
  • Kehlraum offen/ gross
  • Ziehbereich des Tons erkunden
  • Luftstrom anpassen: so wenig als möglich für vollen Klang ohne Press-Luftgeräusche
  • Lippenformen
    • nach vorne geblasener Lippenring
    • blasend in Normalform wandeln
    • Blaslochkante genügend bedecken
  • mittleren Ansatz finden/ entwickeln, der über den gesamten Bereich der Flöte möglichst gleichbleibt.