Allerlei über die Pflege
Aufbewahrung
Ein Holzinstrument will sorgfältig behandelt werden. Achten Sie bitte hierauf:
- im Winter in einem kühle Raum aufbewahren
- keine direkte Sonnenbestrahlung und nicht auf die Heizung legen,
- wärmeinsolierend transportieren,
- beim Lüften des Raums nicht offen liegen lassen und dem Luftzug aussetzen.
Klappenpolster
Ich habe noch kein Leder gefunden, das luftdicht ist, auch noch mit einer Nachbehandlung (z.B. mit Glyzerin). Die beste Lösung ist Moosgummi 1 mm.) auf Filz (1 mm. dick), mit Fischleim auf das Metall geklebt.
Klappenfedern
Wenn die Federn z.B. durch Bruch nicht mehr funktionieren sollten, können Sie für kurze Zeit ein Gummiband verwenden. Längerfristig greift das Gummiband das Metall der Klappe (vor allem Silber) an.
Ölen - Vorgehen
Es soll immer nur wenig Öl verwendet werden. Z.B. können ins Innere einige Tropfen gegeben werden und dort verteilt werden. Praktisch ist ein Holzstab, der vorne einen Schlitz aufweist, durch den ein wenig Küchenpapier gesteckt wird (im Fachhandel sind solche Stäbe für diverse Instrumente wie Querflöten, Klarinetten und Oboen erhältlich). Alernativ kann ein kleiner Flachpinsel verwendet werden, der vorne etwas aufgebogen wird. Auf die Oberfläche sollte ebenfalls Öl verteilt werden. Wird dazu die Handfläche oder die Finger genommen, wird das Instrument zugleich etwas poliert. Dann sollte gewartet werden, bis das Öl eingezogen ist.
Das Leder der Klappe kann mit etwas Alu-Folie geschützt werden, mit der die Klappe von unten her eingepackt werden kann. Wicklungen sollten nicht geölt werden; es ist aber nicht schlimm, wenn etwas Öl darauf kommt.
Wie viel sollte geölt werden? Solange, bis das Instrument merklich weniger Öl annimmt.
Stimmring (Traversflöten)
Muss eine Flöte um mehr als 2 mm. ausgezogen werden, um einen tieferen Stimmton zu erreichen, können durch den entstehenden inneren Zwischenraum zwischen Kopf- und Mittelstück Stimmungsfehler entstehen. Um dem zu begegnen wurden Stimmzüge gebaut. Als einfache und zugleich optimale Lösung kann der Zwischenraum mit kleinen Ringen aus Delrin eingesetzt werden.
Temperatur
Holz folgt Temperaturwechseln, indem es sich ausdehnt bzw. zusammenzieht. Um ernsthafte Schäden zu vermeiden ist es deshalb wichtig, das Instrument nur kleinen Unterschieden auszusetzen. Zunächst sollte dem Instrument erlaubt werden, langsam die Umgebungstemperatur anzunehmen. Bei grossen Unterschieden kann dies in z.B. unter einem Tuch geschehen. Dann muss beachtet werden, dass die Blasluft mit ca. 28 Grad Celsius Wärme aus dem Mund ins Instrument gelangt. Deshalb soll es weiter aufgewärmt werden, z.B. indem man das Kopfstück eine Weile auf dem Körper trägt und/oder langsam Luft in das Instrument hineinhaucht.
siehe auch Aufbewahrung
Wasser
Holz ist ein Material, das von der Natur zum Wassertransport vorgesehen ist. Beim Bau von Instrumenten werden die bestmöglichen Massnahmen ergriffen, um dies zu verhindern. Solange Wasser nur kurzfristig mit dem Instrument in Kontakt kommt, bereitet dies nur wenig Probleme. Im Rohr kondensiert die Luftfeuchtigkeit, was letztlich nicht verhindert, sondern nur vermindert werden kann, indem das Instrument vor dem Spielen gut angewärmt wurde (siehe Temperatur). Nach dem Spielen muss das Instrument allerdings ausgewischt werden.
Wicklungen (Traversflöten, Blockflöten)
Wicklungen der Verbindungsteile eines Instruments sind für den Klang sehr wichtig und sollten dauernd überwacht werden. Je nachdem müssen sie ab und zu nachgewickelt oder ganz erneuert werden.
Die Wicklung muss das Rohr luftdicht abschliessen und straff und federnd zugleich sein. Damit der Faden nicht auf die Feuchtigkeit reagiert und damit zusammenziehend auf den Zapfen einwirken kann, empfehle ich wasserunempfindlichen Polyesterfaden (dünn), in einer Qualität, wie sie überall erhältlich ist. Ferner ist die Art sehr wichtig, wie die Wicklung angebracht wird; hier empfehle ich die Art, wie sie Tromlitz beschreibt. Damit wird die Federkraft durch Zugspannung erzeugt statt wie beim Kork durch Kompression; die wicklung hat so eine längere Lebensdauer. Und zuletzt sollte sie eingefettet werden: welches Fett gewählt wird, ist nicht so wichtig, aber die gewählte Art sollte beibehalten werden. Gegenwärtig verwende ich Hirschtalg, der (mit Benzoe) gegen das Ranzig-Werden behandelt wurde.
Bei einer Revision in meiner Werkstatt (oder auf einer Ausstellung) übernehme ich das Nachschauen und Ersetzen gerne für Sie und zeige Ihnen bei dieser Gelegenheit auch, wie Sie das selber machen können.